Wie ist dein dualer Studiengang aufgebaut?
Mein dualer Studiengang lief über drei Jahre und bestand aus zwei Teilen: Theorie- und Praxisphasen. Die Theoriephasen, welche mit der Ausbildungszeit immer kürzer wurden, verbrachte man an der Hochschule Weserbergland. Die Praxisphase verbrachte man in verschiedensten Abteilungen des Unternehmens und lernte dadurch viele Aufgabenfelder sowie Kollegen kennen.
Was ist das Besondere an einem dualen Studium verglichen mit einem regulären BWL-Studium?
Durch das duale Studium bekommt man die Möglichkeit die theoretischen Inhalte, welche man an der Hochschule kennenlernt, in der Praxis direkt umzusetzen. Zusätzlich kann man durch ein duales Studium bereits sehr viel Praxiserfahrung sammeln, was im späteren Berufsleben von großer Hilfe sein kann.
Welche theoretischen Inhalte hast du an der Hochschule Weserbergland gelernt, und wie ist dort das Lernklima?
Der Hauptteil der Vorlesungen an der Hochschule Weserbergland befassten sich mit Themen aus der Energiewirtschaft, wie z. B. Energieverteilung, Energiepolitik oder Energieregulatorik. Zusätzlich dazu besuchte man Vorlesungen zu Grundlagen der BWL, Statistik oder auch Rechtsvorlesungen. Der große Vorteil an der Hochschule sind die kleinen Lerngruppen. In einer allgemeinen BWL-Vorlesung lernt man mit maximal 30 anderen Studierenden, in den Energiewirtschaftsvorlesungen waren häufig nur zehn andere Studierende mit im Raum. Dies führt zu einem sehr offenen Lernklima, wo offen Fragen an die Dozenten gestellt werden können und diese sich ausreichend Zeit für die Beantwortung der Fragen nehmen.
Wie sind die Praxiseinsätze bei TenneT gestaltet?
Im ersten Ausbildungsjahr bekommt man als dualer Student Einblicke in verschiedenste operative Bereiche des Unternehmens. Die Dauer der Einsätze variiert dort, es sind jedoch meistens bis zu sechs Wochen. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr bekommt man die Möglichkeit seine Praxiseinsätze selber zu planen, wodurch man Einblicke in Abteilungen kriegen kann, welche einen näher interessieren. Diese Praxisphasen können dann auch bis zu drei Monate andauern, um einen tieferen Einblick in die Aufgaben der Abteilung zu bekommen.
In welche Projektarbeiten warst du bei TenneT eingebunden?
Bei TenneT gibt es einige ausbildungsbegleitende Projekte für die Auszubildenen und dualen Studenten. Ich hatte zum Beispiel die Möglichkeit an Ausbildungsmessen in Bayreuth und Bamberg teilzunehmen. Zusätzlich war ich an einem Projekt namens BizzNet beteiligt, wo man als dualer Student Schülern das Unternehmen und die eigenen Tätigkeiten anhand von schülerfreundlichen Aufgaben erklärt. Weitere Projekte beinhalteten z. B. die Betreuung des Azubi-Intranet-Accounts sowie die Teilnahme an Wirtschaftsplanspielen.
Welche Angebote bietet TenneT außerhalb des normalen Ausbildungsplanes?
Als dualem Studenten stehen einem viele der Angebote zur Verfügung, die jedem Mitarbeiter geboten werden. Neben einem mehr als überdurchschnittlichen Gehalt sind das flexible Arbeitszeiten, zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, Sport- und Gesundheitsprogramme, leckeres Mittagessen und die spannenden Aufgaben, an denen man mitwirken kann.
Organisatorisch sind die dualen Studenten dem Team der kaufmännischen Auszubildenden zugeordnet. Welche Vorteile hat dies für dich gehabt?
Für mich war es sehr hilfreich den kaufmännischen Auszubildenden zugeordnet zu sein, um so schnell Bekanntschaften im Unternehmen zu machen. Zusätzlich hatte man über Azubi-Besprechungen die Möglichkeit anhand von Feedback viel voneinander zu lernen. Über verschiedene Azubi-Projekte formte sich dadurch eine sehr kollegiale Atmosphäre, wo es Spaß machte, miteinander zu arbeiten.
Was waren die "Highlights" deiner Ausbildungs-/Studienzeit?
Mein persönliches Highlight als dualer Student aus Lehrte war die Möglichkeit, eine Praxisphase in Bayreuth zu verbringen, um dort verschiedene Abteilungen, welche es in Lehrte nicht gibt, kennenzulernen. Weitere Highlights waren die Goslar-Einführungswoche sowie das Goslar-Revival im zweiten Ausbildungsjahr.
Welche Voraussetzungen sollte ein dualer Student mitbringen?
Als dualer Student ist es notwendig sehr offen gegenüber neuen Aufgaben und Herausforderungen zu sein, da sich die Aufgaben in jeder Abteilung maßgeblich unterscheiden. Man lernt während seines dualen Studiums sehr viele Menschen im Unternehmen kennen und baut sich ein gutes Netzwerk auf. Aufgrund dessen ist eine gute Kommunikationsfähigkeit sehr hilfreich. Zuletzt ist es notwendig, grundlegende organisatorische Fähigkeiten zu haben, da man viele verschiedene Tätigkeiten zum gleichen Zeitpunkt koordinieren muss.
Welche Vorteile siehst du für TenneT duale Studiengänge anzubieten?
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es auch für das Unternehmen sehr von Interesse duale Studiengänge anzubieten, da dadurch junge Arbeitskräfte sehr schnell das Unternehmen kennenlernen, während sie an der Hochschule studieren.
Inwiefern hast du dich persönlich gerade durch das duale Studium weiterentwickelt?
Durch das duale Studium habe ich gelernt, meinen Tag optimal zu strukturieren und organisieren. Zusätzlich habe ich gelernt Tätigkeiten zu priorisieren. Zudem habe ich bestehende Kenntnisse über benötigte Programme optimiert und neue Programme erlernt.
Wie ging es nach dem Studium für dich weiter?
Direkt nach meinem 6. Semester bin ich in meine Übernahmeabteilung im 2 Gigawatt-Bereich gewechselt, wo ich als Advisor tätig bin. Dort wurde ich zunächst einige Monate eingearbeitet und habe meine Bachelor-Arbeit geschrieben.
Ein abschließendes Statement...?
Das duale Studium war für mich eine sehr gute Entscheidung, da ich ein normales Studium als zu theoretisch empfinde. TenneT bietet ein sehr gutes Umfeld, um als dualer Student das Unternehmen und die Kultur kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund kann ich mich bei TenneT nur für einen tollen Start ins Arbeitsleben bedanken und würde das duale Studium jeder Person empfehlen, welche sich für wirtschaftliche Themen interessiert und einen zukunftssicheren Arbeitgeber sucht.