Hallo Sofie,
erzähle uns doch bitte etwas über deinen Ausbildungsalltag und wie dir die Ausbildung hier bei Bergmann & Franz gefällt.
Wie heißt dein Ausbildungsberuf?
Also, ich lerne den Beruf der Kauffrau im Groß- und Außenhandel mit dem Schwerpunkt auf dem Großhandel.
Welche Aufgaben übernimmst du hauptsächlich?
In meinem Betrieb übernehme ich die Aufgaben, die auch ein festangestellter Mitarbeiter macht. Natürlich mit einer Einweisung und Erklärung der einzelnen Schritte der Tätigkeiten, damit ich später selbstständig arbeiten kann.
Was ist das Besondere an deinem Betrieb?
Das Besondere hier im Unternehmen ist, dass Azubis etliche Abteilungen beschnuppern können und nach Belieben auch mehrmals in eine Abteilung dürfen. Außerdem wird auf Wünsche in der Einsatzplanung geachtet und oft werden sie auch erfüllt. Der Azubi wird in manchen Abteilungen in Team eingegliedert und nicht als „Azubi“, sondern als Mitglied des Büros, angesehen
Warum hast du dich für diesen Ausbildungsberuf entschieden?
Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, weil er sehr vielseitig ist und man damit später in viele Bereiche gehen kann. Um das herauszufinden wo genau es später hingeht, ist es super, dass wir uns als Azubis den ganzen Betriebsablauf anschauen können. Meine Eltern waren auch der Meinung: „Kind, mach erstmal eine Lehre, dann hast du was in der Hand, womit du weitermachen kannst!“.
Welche Stationen durchläufst du in der Ausbildung?
In meiner Ausbildung habe ich bis jetzt so gut wie alle möglichen Stationen besucht. Dazu gehören die Abholer, der Innendienst, die Kalkulation und die Spezis, der Einkauf und auch in der Verwaltung (Controlling und Buchhaltung) war ich eingesetzt. Für nächstes Jahr bin ich in der Reklamation eingeteilt, um auch das mal von innen zu sehen. Das Logistikzentrum habe ich besucht und damit erfahren, was dort passiert, wenn der Innendienst Lieferscheine schreibt.
Wie wirst du als Azubi akzeptiert und in die laufenden Tätigkeiten integriert?
In meiner bisherigen Laufbahn bei BF habe ich fast alle möglichen Stationen besucht. Je nach Abteilung gefallen mir verschiedene Aufgaben, sodass ich diese nicht unbedingt eingrenzen kann. Mir wurden verschiedene Aufgaben gezeigt und auch so erklärt, dass ich sie meist danach alleine ausüben konnte. Selbstständigkeit lernt man hier gut.
Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen sollten für den Beruf vorhanden sein?
Für die Schule ist es wichtig, kaufmännisches Interesse zu haben. Auch die sozialen Aspekte sollte man nicht außer Acht lassen. Persönlich sollte man aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit sein, denn der Umgang mit Kollegen und Kunden ist essentiell und sollte demnach auch respektvoll einhergehen.
Wie ist der Unterricht beim Bildungspartner (Berufsschule, FH, BA, ...) organisiert und welche Fächer sind besonders wichtig?
In unserer Schule gibt es die 3 prüfungsrelevanten Fächer Handelsbetriebslehre, Wirtschaft und Soziales und kaufmännische Steuerung und Kontrolle. Darauf wird das Hauptaugenmerk gelegt. Nebenbei haben wir die Fächer Englisch (3 Jahre), Deutsch (nur 1. LJ), Sport (nur 2. LJ) und Projekt Datenverarbeitung (nur 3.LJ). Es gibt aber die Möglichkeit, sich vom Sport freistellen zu lassen und stattdessen an einer Sportfahrt (Tauchen oder Ski/Snowboard) teilzunehmen. Ansonsten ist die Schule etwas chaotisch, Vertretungen sind oft nicht möglich und der Ausfall an Stunden wird immer mehr. Auch die Koordination der Klassen ist aktuell etwas schief geraten.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen bietet dein Ausbildungsbetrieb?
BF bietet nach der Ausbildung keine direkten Fortbildungsmöglichkeiten, allerdings stand schon länger der Gedanke eines dualen Studenten im Raum.
Wenn man übernommen wird und die Abteilung verschiedene Arbeitszeiten bieten kann, kann man sich selbstständig für eine Weiterbildung (EWF am OSZ z.B.) anmelden. Die Kollegen haben Verständnis und der Schichtplan kann danach gerichtet werden.
Welche Perspektiven hast du nach der Ausbildung?
Meine persönliche Perspektive bei BF sieht im Moment nicht so rosig aus. Eine Übernahme ist unklar und wird nicht vor März klar kommuniziert. Ich bin leider kein Einzelfall. Viele Azubis zittern um ihre Übernahme, obwohl sie sich jahrelang anstrengt und Mühe gegeben haben. Trotz der negativen Fälle gibt es Azubis, die in ihre gewünschte Abteilung übernommen werden. Für diese gibt es eine Perspektive mit der sie auch zufrieden sind. Die Ausbildung bei BF gilt als sehr gut (was trotz mancher Probleme diverse Azubis bestätigen können) und ist auch wegen der Ausbilder bei anderen Unternehmen bekannt und geschätzt. Sollte eine Übernahme nicht stattfinden, hat man eine handfeste Ausbildung in der Hand von der andere nur träumen können. Bei Bewerbungen wird man drauf angesprochen, wie froh man sein kann, eine so gute Ausbildung genossen zu haben. Das habe ich von mehreren ehemaligen Azubis gehört, die sich später woanders beworben haben und dieser Aussage schenke ich gerne mein Vertrauen.
Sofie, vielen Dank dass du dir die Zeit für uns genommen hast.