Erfahrungsbericht von Kelly Canpolat: Stadtsekretäranwärterin

Mein Name ist Kelly Canpolat und ich bin 30 Jahre alt. Nach der Geburt unseres Kindes im Jahr 2022 war ich auf der Suche nach einer beruflichen Möglichkeit, die sich gut mit meiner Familie vereinbaren lässt. Dabei entdeckte ich die Stadt Essen und deren Angebot, den Vorbereitungsdienst zur Stadtsekretärin (Laufbahngruppe 1.2, allgemeine Verwaltung) in Teilzeit zu absolvieren. Diese Möglichkeit passte perfekt zu meinen Bedürfnissen, da ich zudem großen Wert auf einen krisensicheren Job legte. Daher entschied ich mich, mich bei der Stadt Essen zu bewerben.

Zu Beginn unseres Vorbereitungsdienstes wurden uns einige grundlegende Kenntnisse vermittelt, die es uns ermöglichten, am 18.08.2023 in die erste Praxisphase zu starten.

Meinen ersten Abschnitt absolvierte ich im Amt für Soziales und Wohnen im Bereich Personal und Organisation. Dort zeigten mir meine Praxisanleiterinnen Frau Saager und Frau Bracke sowie Frau Jaworeck-Littawe, wie ich die erlernten Grundlagen anwenden konnte und bereicherten mich mit ihrem umfangreichen Fachwissen, welches sie sich über Jahre hinweg angeeignet haben. Einige in dem Fachbereich hatten vor Jahren denselben Weg wie ich eingeschlagen, was mir zeigte, dass man in diesem Berufsfeld auch in Teilzeit gute Entwicklungsmöglichkeiten hat. Während meiner Zeit dort unterstützte ich auch beim Stärkungspakt NRW und lernte viele neue Kollegen kennen, die selbst in stressigen Situationen ruhig und gelassen blieben. Es war ein bunt gemischtes Team, von dem ich viel lernte und das Gelernte in den nächsten Abschnitt mitnehmen konnte. Insgesamt war es ein schöner Start in die Stadtverwaltung.

Aktuell befinde ich mich bis Ende Mai im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt. Meine Praxisanleiterin Frau Julia Penkwitt führte mich in den ersten Tagen gut ein, sodass ich schnell tatkräftig unterstützen konnte. Diese Abteilung bot eine komplett andere und sehr spannende Erfahrung im Vergleich zur Personalabteilung. Die Aufgabenbereiche sind hier breit gefächert. Frau Penkwitt ist für den Tierschutz und die Tiergesundheit zuständig, und ich bin hauptsächlich in diesem Bereich eingesetzt. Zu meinen Aufgaben zählen das Schreiben von Gebührenbescheiden, Bußgeldern, Anhörungen und Erzwingungshaft Androhungen sowie die Teilnahme an Außendienstterminen. Ich durfte zusammen mit den amtlichen Tierärzten und amtlichen Fachassistenten bei Tierschutzkontrollen, Nachkontrollen, Gefährdungsbeurteilungen für Hunde, einem Tierheimbesuch und einer Gerichtsverhandlung mitwirken. Und dies ist nur ein kleiner Einblick in die Aufgaben in meinem aktuellen Praxisabschnitt.

Zusätzlich durfte ich in der Lebensmittelüberwachung unterstützen und Gebührenbescheide für Betriebskontrollen schreiben.

Besonders gut in beiden Abschnitten gefiel mir, dass ich eigenverantwortlich arbeiten durfte. Mir wurde etwas erklärt und gezeigt, und anschließend konnte ich meine Aufgaben selbstständig erarbeiten. Auch das Zwischenmenschliche war in beiden Abschnitten großartig. Wenn sowohl das Dienstliche als auch das Kollegium stimmen, vergeht die Zeit im Praxisabschnitt viel zu schnell, und man würde gerne noch länger bleiben.

Welcher Fachbereich als nächstes auf uns wartet, wird uns im kommenden Theorieblock bekannt gegeben, der ab Juni beginnt. Im nächsten Theorieblock stehen vier Klausuren an.

Durch das Teilzeitmodell ist die Betreuung meines Kindes gewährleistet. Außerdem gefällt mir, dass man in verschiedene Fachbereiche eingeteilt wird und lernt, was alles hinter einer Stadtverwaltung steckt. Es ist ein sehr großes Netzwerk mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten. Als gebürtige Essenerin ist es mir eine große Freude, meine Heimatstadt während meines Vorbereitungsdienstes unterstützen zu können und hoffentlich auch in Zukunft weiterhin dort tätig zu sein.