Hallo, ich bin Nina Schallenberg, 26 Jahre alt und bin Bachelor of Laws Studentin im Bereich „Allgemeine Verwaltung“ bei der Stadt Essen. Ich befinde mich derzeit in meinem zweiten Studienjahr und bin aktuell in der 9-wöchigen Projektphase. Ich erarbeite mit 5 anderen Studierenden ein Projekt zu dem Thema „Fake News in der EU - Auswirkungen von Desinformationen und Fake News auf die kommunale Europaarbeit“. Dieses Projekt wird von dem Büro für Europaangelegenheiten, Internationales und Nachhaltige Entwicklung der Stadt Essen sowie von einem Dozenten der HSPV NRW begleitet. Die Projektphase ist eine spannende und neue Herausforderung. Wir haben die Möglichkeit, zu einem sehr interessanten und relevanten Thema, eigenständig zu recherchieren, einen Projektbericht zu erstellen und sogar eine Social Media Kampagne auf die Beine zu stellen. Die Arbeit mit meinem Projektteam ist eine schöne Abwechslung zum normalen Studien- oder Arbeitsalltag. Wir können uns Zeit und Ort zum Arbeiten frei aussuchen und die Arbeit im Team macht sehr viel Spaß. Außerdem haben wir bereits Einiges an Content produziert und sind sehr stolz auf unsere Arbeitsergebnisse und freuen uns schon, wenn wir unser fertiges Projekt präsentieren können.
Ich habe im Rahmen meines Studiums an der HSPV drei Abschnitte absolviert. Die Studieninhalte, die mir dabei am meisten gefallen haben, waren die Rechtsfächer, wie zum Beispiel Staatsrecht, Europarecht, Zivilrecht, Kommunalrecht, Allgemeines Verwaltungsrecht, Ordnungsrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht.
Von den fünf zu durchlaufenden Praxisabschnitten in den Bereichen Organisation der Verwaltung / Personalwesen, Haushalts und Finanzwesen, Ordnungsverwaltung und Leistungsverwaltung habe ich bereits zwei absolviert. Meinen ersten Praxiseinsatz durfte ich im Bereich Organisation und Personalwesen bei dem Fachbereich 10 verbringen. Dort war ich bei 10-1 „Organisation“ eingesetzt. Im Rahmen des Praxisabschnitts habe ich viel darüber gelernt, wie die einzelnen Fachbereiche, Sachgebiete und Abteilungen der Stadt Essen aufgebaut sind. Ich konnte an Meetings mit anderen Fachbereichen teilnehmen und habe dadurch bereits einen Einblick in den Aufbau und die Organisationsstruktur verschiedener Fachbereiche bekommen. Ein großer Vorteil dieses Einsatzes war vor allem, dass ich auch Mitarbeiter*innen aus anderen Bereichen kennengelernt habe und so bereits in meinem ersten Praxiseinsatz einige Kontakte knüpfen konnte. Ich hatte ein sehr freundliches und engagiertes Team und wurde direkt von allen herzlich aufgenommen. Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem die Durchführung von Stellenbemessungen und Stellenbewertungen, das Erstellen und Anpassen von Organigrammen sowie das Schreiben und Überprüfen von Organisationsverfügungen. Ich durfte sogar während meines Einsatzes selbstständig ein eigenes Projekt erarbeiten und meine Ergebnisse den Kolleg*innen am Ende präsentieren. Hierdurch konnte ich mich intensiv mit der Thematik der Stellenbemessung auseinandersetzen und meine Arbeitsergebnisse wurden schließlich auch umgesetzt. Da während meines Einsatzes bei 10-1 gerade ein neues Programm für die digitale Akte eingeführt wurde, konnte ich auch hierbei unterstützend tätig werden und an Veranstaltungen und Terminen hierzu mitwirken. Insgesamt kann ich jedem den Bereich Organisation empfehlen, der sich für Verwaltungsmanagement und Organisation sowie Prozessoptimierung interessiert.
Meinen zweiten Praxisabschnitt durfte ich beim Ordnungsamt absolvieren. Ich war bei 32-3-4 „Verkehrsüberwachung“ eingesetzt. Innerhalb dieses Abschnittes habe ich mich mit Verkehrsdelikten des ruhenden Verkehrs beschäftigt, also mit „Parkdelikten“. Ich war dort im Innendienst eingesetzt. Zu meinen Aufgaben gehörte daher unter anderem die Bearbeitung von sogenannten „Drittanzeigen“. Hierbei handelt es sich um Privatanzeigen von Bürger*innen, die bei der Verkehrsüberwachung der Stadt Essen einen Parkverstoß angezeigt haben. Zudem habe ich Hinweise und Fragen von Bürger*innen rund um das Thema „ruhender Verkehr“ beantwortet. Ich durfte aber auch mehrmals mit den Mitarbeiter*innen des Außendienstes raus und bei den Kontrollen mitwirken. Auch hatte ich die Möglichkeit mit den Mitarbeiter*innen der Geschwindigkeitsüberwachung mitzufahren und einen Einblick in deren Arbeit zu bekommen.
Im Rahmen dieses Praxiseinsatzes habe ich mich sehr viel mit der Straßenverkehrsordnung auseinandergesetzt und dadurch ein vertieftes Wissen in diesem Bereich erlangt. Der Einsatz war für mich sehr interessant und bereichernd, da ich viel Kontakt zu Bürger*innen hatte sowie zum Amt für Straßen und Verkehr. Ich durfte auch in diesem Praxisabschnitt wieder an einigen interessanten Terminen teilnehmen, wie zum Beispiel einen Termin zum Austausch mit den Ordnungsämtern anderer Städte oder eine Veranstaltung zum Thema „Neue Mobilität“. Ich wurde auch in diesem Praxiseinsatz von einem sehr netten Team betreut und konnte jederzeit meine Wünsche und Vorstellungen für die praktische Zeit miteinbringen. Mir wurden eigene Aufgabenbereiche übertragen und ich habe mich in dem Team sehr wohl gefühlt. Besonders gefallen hat mir an diesem Einsatz, dass man durch den ständigen Kontakt zum Außendienst einen anderen Blick auf das Verwaltungsgeschehen bekommen hat, da man hier erleben konnte, dass Verwaltung nichts ist, was sich ausschließlich in Büros abspielt. Der Kontakt zu den Bürger*innen ist hier vordergründig und auch die Kooperation mit anderen Abteilungen des Ordnungsamtes, wie zum Beispiel dem KOD (Kommunaler Ordnungsdienst), den BVK (Besondere Verbindungskräfte) aber auch mit der Verkehrsdirektion der Polizei gehört zum Tagesgeschäft der Verkehrsüberwachung.
Insgesamt habe ich bisher also zwei sehr spannende und abwechslungsreiche Praxisabschnitte durchlaufen und freue mich auf meine zukünftigen Einsätze im Rahmen meines Studiums.