New Normal in der Ausbildung? – Remote Recruiting

Schon vor Corona ist die Digitalisierung von Recruitingprozessen ein zentrales Thema gewesen. Dennoch war und ist die konkrete Umsetzung in vielen Unternehmen eine Herausforderung. Durch den weltweiten Ausbruch von COVID-19 sind Ausbildungsbetriebe jetzt jedoch darauf angewiesen, ihre etablierten Strukturen und Abläufe für das Recruiting digital anzupassen und auf „new normal“ umzustellen. Corona gilt als der Beschleuniger dieser Entwicklung.

Remote Recruiting kann in schwierigen Zeiten eine Entlastung darstellen und bietet eine geeignete Lösung, wenn direkter Kontakt nicht möglich ist.
Remote Recruiting kann in schwierigen Zeiten eine Entlastung darstellen und bietet eine geeignete Lösung, wenn direkter Kontakt nicht möglich ist. © Pixabay Public Domain

Remote Recruiting – Was ist das?

Im Jahr 2020 haben Personalabteilungen unter Beweis gestellt, wie anpassungsfähig sie sind.

Personalgewinnung und -beschaffung finden derzeit weitestgehend ohne physischen Kontakt statt, egal ob sich der Personalverantwortliche im Büro oder im Homeoffice befindet. Das Remote Recruiting macht es möglich: Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet frei übersetzt „Personalbeschaffung aus der Ferne“. Das Recruiting erfolgt mit räumlichem Abstand, wie z. B. über Telefon- oder Videokonferenzen und ist standortunabhängig. Im Gegensatz zum klassischen Recruiting kommt es ohne die persönliche Begegnung der beteiligten Akteure aus.

Vor- und Nachteile des Remote Recruitings auf einen Blick (nicht abschließende Auflistung)

  • Vorteile

    • Schnellere und standortunabhängige Abwicklung von Gesprächen und Tests.
    • Zeitlich und räumlich flexiblere Umsetzung möglich.
    • Positive Effekte für die Außendarstellung, da Unternehmen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit beweisen.
    • Personalgewinnung geht trotz Krise weiter.
    • Bewerbungsgespräche ohne „Heimvorteil“.
    • Andere Eindrücke dadurch, dass der Bewerber von zuhause aus am Gespräch teilnimmt.

  • Nachteile

    • Nicht jeder Jugendliche ist mit geeignetem Equipment ausgestattet bzw. kennt sich mit entsprechenden Tools aus.
    • Der Bewerber kann sich keinen Eindruck von dem Ausbildungsbetrieb machen, sondern ist nur auf das angewiesen, was er an Informationen angeboten bekommt.
    • Die Körpersprache ist nur bedingt sichtbar.
    • Der Umgang mit neuen Tools in Kombination mit dem Vorstellungsgespräch könnte zu mehr Hemmungen führen.
    • Technische Probleme können theoretisch immer auftreten.

Remote Recruiting soll vereinfachen und darf nicht zur Hürde im eigenen Betrieb oder bei den jungen Bewerbern werden. Es bietet speziell für die Personalarbeit die Möglichkeit, Neues zu etablieren, was vermutlich auch in der Zeit nach Corona Bestand hat. Manche sprechen deshalb bereits von einem „new normal“.



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